Goshka Macuga
„Madness and Ritual“ ist der Titel Goshka Macugas vierter Ausstellung in der Galerie Rüdiger Schöttle. Auf dem Prüfstand steht der geistige Zustand der Kunstwelt; die Grauzone zwischen Wahnsinn und mentaler Gesundheit wird genauer untersucht.
Anlässlich der 8. Berlin Biennale hat sich Goshka Macuga einer für sie neuen Gattung zugewandt und ein Theaterstück inszeniert. Initialzündung war eine von dem bekannten Kunsthistoriker Aby Warburg (1866—1929) für ein Familientreffen verfasste Komödie „Hamburg Conversations on Art and Culture“, ein Disput zwischen dem konservativen und dem radikalen Lager der damaligen Kunstszene. Diese Auseinandersetzung bot Macuga Anlass für eine amüsante Analyse der heutigen Kunstwelt. Dieses in Berlin aufgeführte Theaterstück – zu gleichen Teilen bestehend aus Choreografie, Vortrag und Performance – ist die inspirative Grundlage der Ausstellung. Viele der gezeigten Werke stehen in engem Zusammenhang zum aufgeführten Theaterstück; betont wird das Medium der Collage, die zwei- und drei-dimensionale Formen annimmt und in einem farbigen Wandteppich gipfelt. Gezeigt werden Skulpturen der Protagonisten sowie eine neue Videoarbeit, die aus den Aufzeichnungen des Theaterstücks erwachsen ist. Goshka Macugas Kunstwerke sind nicht auf ein bestimmtes Medium festzulegen, sondern vielmehr auf eine Methodik, die verbunden ist mit intensiver Recherche und somit oftmals historischen und kuratorischen Herangehensweisen entspricht.