Candida Höfer: Düsseldorf
Candida Höfer, geboren 1944 in Eberswalde, zählt unumstritten zu den führenden internationalen Fotokünstlerinnen der Gegenwart. Bekannt ist sie vor allem für ihre großformatigen Farbfotografien von zumeist menschenleeren Innenräumen, die eine künstlerische und kulturelle Bedeutung haben. Orte des Wissens, der Bildung und des Kunstgenusses wie Bibliotheken und Museen, repräsentative Säle irdischer und himmlischer Macht in Palästen und Kirchen, kulturelle Begegnungsstätten wie Theater und Opernhäuser, die sie betont sachlich, aus der Zentralperspektive oder einer idealen Diagonale heraus komponiert. Was auf den ersten Blick in seiner Perfektion zunächst unspektakulär erscheint, enthüllt bei genauerer Betrachtung ein die Architektur durchdringendes Ordnungssystem, das bis in die Tiefe des Bildes präzise wiedergegeben wird. In vielen Arbeiten durchbrechen zufällige Details wie eine verschobene Absperrung, ein stehen gebliebener Eimer oder ein unschöner fleckiger Boden die strikte Ordnung. Spuren von momentan nicht mehr anwesenden Menschen geben der auf den ersten Blick idealisiert erscheinenden Szenerie Alltäglichkeit und Normalität. Candida Höfer stellt seit 1985 in der Galerie Rüdiger Schöttle aus. Unsere diesjährige Ausstellung trägt den Titel „Düsseldorf“. Für die Künstlerin ist Düsseldorf verbunden mit ihren Anfängen. Allem voran ihr Studium an der Akademie in der bekannten Klasse von Bernd und Hilla Becher (1976 – 1982). Dem Thema widmete sich die große Einzelausstellung „Candida Höfer: Düsseldorf“ im dortigen Museum Kunstpalast (Sep 2013 – Feb 2014). Daraus zeigen wir in München eine Auswahl.