Ludger Gerdes
Ludger Gerdes (*1954 in Lastrup bei Cloppenburg; † 2008 bei Dülmen) war einer der wichtigsten deutschen Künstler seiner Generation. Angesiedelt im Umfeld der Düsseldorfer Akademie der 1970er und 1980er Jahre, strebte er in seinen Werken nach einer "freien" Kunst ohne Dogmen, unbeeinflusst von Ideologien, offen für Widersprüchlichkeiten und Diskrepanzen. Er stand der Wechselbeziehung von Museum, Ausstellung und Kunst kritisch gegenüber und versuchte in einem Werk aus philosophisch-literarischen und künstlerischen Lösungsmodellen zu antworten.
Dabei hinterfragte er die Beziehung von Kunst und Leben und fand in der Architektur den "missing link". Besonders der Landschafts-garten des späten 18. und frühen 19. Jahrhunderts fand dabei sein Interesse. Zu seinen bekanntesten Arbeiten im „öffentlichen Raum" zählt sein Beitrag für die Skulptur Projekte Münster 1987, für das er sein "Schiff für Münster", ein Zweimaster mit Bug, Heck und Kajüte, auf eine Wasserfläche setzte. Als Masten dienten zwei Pappeln, die Kajüte hatte er durch einen Pavillon ersetzt. Auch seine Schrift-Werke, wie die Neonskulpturen „ICHS" von 1989 im Garten des Krefelder Museums Haus Esters, sind wichtige Bestandteile seines Schaffens.
Die Frage nach Oberflächen und Bildrealitäten fanden ihren Ausdruck in seinen Malereien, Graphiken und Photodiptychen. Für unsere Ausstellung war es uns möglich, ein Konvolut dieser Arbeiten zusammenzutragen und damit die vielen Aspekte seines Schaffens zu zeigen.