Jānis Avotiņš
Die Vielfalt von Jānis Avotiņš Bildwelt ist gegenständlich, figurativ und zeigt oft zeitlich nicht näher definierte Personen, die sich durch weit gefasste Farbräume bewegen, deren Wirklichkeitsbezug entfernt ist. In seiner neuen Serie widmet sich der lettische Maler imaginären Porträts, die in einem Prozess der Vergangenheitsbewältigung stehen.
Meist handelt es sich um Doppelporträts von Männern. Die Dargestellten blicken mit ernstem Gesichtsausdruck aus sich heraus. Sie sind unauffällig, seriös gekleidet, wirken trist und realitätsfern: Melancholie entströmt ihnen. Entsprechend ist das Spektrum der dünn aufgetragenen Farben reduziert. Das Inkarnat der Porträtierten tritt hervor, während die übrigen Partien mit dem Hintergrund zu verschmelzen scheinen.