Mária Bartuszová
“Ich denke, die Formen selbst haben einen ganz eigenen starken psychologischen Ausdruck, durch den sie wirken, zum Beispiel: rechteckige, scharfe, anorganische Formen – kalt; runde, organische Formen – warm. Runde Formen, die sich berühren, vermitteln das Gefühl einer sanften Berührung, einer Umarmung – und vielleicht auch erotische Empfindungen."
– Mariá Bartuszová, 1983
Charakteristisch für das Werk der Bildhauerin ist ihre nicht-figurative, organische und sinnliche Formensprache, die sich aus elementaren Formen wie Regentropfen, Samenkörnern oder Neststrukturen oder aus natürlichen Prozessen, resultierend aus den Einflüssen der Schwerkraft oder der zeitlichen Zersetzung und Verflüchtigung, speist. Ihre bevorzugten Werkstoffe sind Gips und Bronze, häufig in Kombination mit in der Natur vorzufindenden Materialien, zum Beispiel Steine oder Holz.
Einen Schwerpunkt der Ausstellung bilden Figuren von haptischer Ästhetik, ursprünglich entwickelt für Kinder mit Sehbeeinträchtigung (Symposien in Levoca 1976 und 1983). Neben mehrteiligen Metallskulpturen zur Anregung der taktilen und ästhetischen Fantasie entstehen aus Gips starke Vergrößerungen winziger Gegenstände aus der Natur wie Weizenkörner, Tautropfen und Eier, die angenehm zu berühren sind.

