Jānis Avotiņš: (Suzie Q Zürich)
Die Arbeiten des 1981 in Lettland geborenen Künstlers Janis Avotins haben seit einigen Jahren internationale Anerkennung erfahren und sind bereits in renommierten Sammlungen wie der Hort Collection in New York, der Rubell Family Collection in Miami, der Sammlung Plum in Aachen und der Sammlung Olbricht in Essen vertreten.
Die mit feinem Strich ausgeführten Blätter erzählen oft von menschlichen Figuren, die im vage angedeuteten Bildraum verschwinden und wieder auftauchen. Verschwommene Konturen und weiche Farbgebungen unterstreichen diese Thematik und lassen atmosphärisch geprägte Gefühle von Einsamkeit und Entfremdung sowie den Eindruck von Stille entstehen, welche an Caspar David Friedrich erinnern. Zart aufgetragene Farben erlauben ein Durchschimmern des Bildträgers und machen diesen als integralen Bestandteil des Werkes erfahrbar.
In seinen neuesten Werken beschäftigt sich Avotins unter anderem mit dem Thema Frauen. Inspiriert von der ovalen Bildform von Medaillons, welche in der Renaissance oftmals mit Portraits römischer Kaiser versehen wurden, formuliert der Künstler die Abbildfunktion des Bildes neu.
(Bettina Meier-Bickel)
