Thomas Zipp: Hier (Futuristic Mess)
Religion und Mythos, Kosmos und Kult sind die Themen des Berliner Künstlers, die er in seinen Bildern, Objekten, Collagen und Zeichnungen auslotet. Eine in Bronze gegossene Glocke verstört den Blick auf das scheinbar vertraute Motiv durch das Abbild eines Totenkopfes und die Aufschrift „Geist ohne Körper“. Hier wird der Tod eingeläutet und gleichzeitig transformiert. „Geist über Materie“ war auch der Titel einer seiner letzten Ausstellungen. Zipp verwendet Bildzitate aus Politik, Geschichte und Wissenschaft in seinen Arbeiten. Atombomben und Strahlenkränze deuten auf energetische Vorgänge, die weiter reichen, als das Sichtbare ahnen lässt. Bäume und Menschen sind von geheimnisvollen Linienmustern umgeben. Der Kurator und Museumsmann Veit Loers nannte Zipps Bildersprache einen „narrativen Konzeptualismus“. Mit faszinierender Sinnlichkeit entwirft Thomas Zipp düstere und rätselhafte Zukunftsszenarien, die den Betrachter in ihren Bann ziehen. In der kommenden Ausstellung in der Galerie Rüdiger Schöttle im Dezember 2006 wird er sich u.a. dem Motiv des Christbaumes widmen.
