Stephan Balkenhol, Wolfgang Tillmans
Stephan Balkenhol ist ein Bildhauer im wahrsten Sinn des Wortes: Er haut Köpfe, Figuren und ganze Architekturszenerien aus Holz. Dabei bevorzugt er das weiche, gut zu bearbeitende, Wawa- oder Pappelholz, das er anschließend farbig fasst. Ob Skulptur oder Relief, Balkenhol schält seine Motive ‑ inklusive ihrer Sockel – aus einem Stück. Da ist höchste Konzentration geboten. Ein falscher Schlag und das Werk ist unwiederbringlich verloren. Bei aller Detailgenauigkeit wirkt das expressiv behauene Material mit und unterstreicht die Ausdruckskraft des Dargestellten.
In Reliefs wie dem „Tempel“ oder in Skulpturen wie dem „Segnenden“ wird Balkenhols Verbundenheit mit klassischen Bildthemen- und formen besonders deutlich. Wie kaum ein anderer Künstler pflegt dieser Bildhauer den Dialog zwischen Tradition und Moderne. So trägt die „Frau mit Bastrock“ eine modische Kurzhaarfrisur und bei dem Mann auf der „Wolke“ ist nicht zu entscheiden, ob er wie Christus im Himmel thront, meditiert oder einfach nur lässig dasitzt.
Im Mittelpunkt unserer in Zusammenarbeit mit der Galerie Daniel Buchholz realisierten Ausstellung von Wolfgang Tillmans steht die großformatige, 16-teilige „München-Installation“ aus dem Jahr 2000. Die ästhetisch äußerst reduzierten „Blushes“ sind Unikate, in denen Tillmans die Objekthaftigkeit der Fotografie untersucht.
