Rafał Bujnowski, Józef Robakowski
Rafał Bujnowski gehört zu der Gruppe junger polnischer Maler um Wilhelm Sasnal, einen der shooting stars der heutigen Kunstszene. In der Überzeugung, dass Kunst so lebensnotwenig ist wie ein Grundnahrungsmittel, möchte sie Bujnowski mit kleinen Formaten und moderaten Preisen für jeden zugänglich machen. Dabei legt er größten Wert auf handwerkliche Perfektion – an der Krakauer Kunstakademie hat sich Bujnowski intensiv in den Techniken der Malerei und der Grafik geschult, die er heute virtuos beherrscht. Bujnowskis Themen entspringen dem modernen Alltag, sein Ansatz ist konzeptuell.
Józef Robakowski ist ein Altmeister der polnischen Kunstszene, er begründete die Gruppe “Zero-61” in Toruń und nahm 1977 an der DOCUMENTA 6 teil. Bisher war Robakowski vor allem als Videokünstler bekannt, als solcher trat er auch 2002 beim DANCE Festival in München auf. Hier ist er erstmals mit Gemälden vertreten. Die Initialzündung für die in verschiedenen Medien realisierte Serie Energetic Angles war der Besuch einer gotischen Kathedrale: Józef Robakowski schien es, als würden die Kirchenfenster unter dem Einfall des Lichtes zerspringen; ihre mit Energie aufgeladene geometrische Konstruktion regte Robakowski zu Experimenten mit der befreienden Kraft von Bewegungs- und Lichtenergie an. Die gezackten Linien seiner Gemälde wirken wie elektrisiert und stehen kurz vor der Entladung in den Raum. Vor dem politischen Hintergrund Polens lässt sich Robakowskis Kunst als Akt der Befreiung lesen, kunsthistorisch steht sie in der Tradition kinetischer Lichtobjekte.
