Thomas Schütte
Thomas Schütte ist ein Künstler des Widerstandes und in dieser Art sicher einer der ungewöhnlichsten, kompromißlosesten Künstler der Galerie Schöttle. Widerstand als Markenzeichen seiner Kunst und Widerstand als Markenzeichen seiner Einstellung sowohl zur tradierten Kunstgeschichte als auch zum etablierten Kunstbetrieb.
Seit Mitte der 80er Jahre hat er sich seinen Platz in der Gegenwartskunst wider alle Moden und temporären Kunstströmungen erarbeitet – der Weg, den er dabei gegangen ist, ist so eigenständig wie ungewöhnlich und manchmal ist es für den Betrachter nicht immer ganz einfach, ihm dabei zu folgen. Aber das ist auch gerade die Herausforderung, die in seiner Kunst liegt. Sie fordert alle und alles. „Die Dinge, über die man nicht reden kann – die sind wichtig. Einige Antworten kann man nicht geben. Ich glaube, daß Material, Form und Farbe ihre eigene Sprache haben, die nicht übersetzt werden kann.“ (Kat. Thomas Schütte. London 1998, S. 22)
Gegensätze liegen bei Schütte sehr nah beieinander, eigentlich bedingen sie einander: eine aufrichtige Ernsthaftigkeit gepaart mit einer fast rohen Direktheit. Ein pointierter Witz und eine bittere Ironie. Ästhetische Schönheit und gesellschaftlicher Kommentar. Form gegen Inhalt. Dementsprechend verschieden sind auch die Künstlerbilder, Materialien und Sujets, mit denen Schütte arbeitet: er ist Bildhauer, Radierer, Zeichner und Architekturmodellbauer in einem. Stahl, Bronze, Holz, Ton, Wachs, Plastilin, Styropor, Gips, Keramik und Aluminium stellen eine erste Materialauswahl des Bildhauers Schütte dar, der so selbstverständlich natürliche und künstliche Stoffe miteinander verbindet wie er auch zwischen den verschiedensten Kunstgattungen springt.
