Elger Esser
Elger Esser, 1967 in Stuttgart geboren und in Rom aufgewachsen, ist der jüngste Vertreter der legendären Becherschule aus Düsseldorf und damit vielleicht derjenige, der mit dem dokumentarischen Ansatz seiner Lehrer von Beginn an am freiesten umgeht.
Die Motive für seine großformatigen Landschaften und Stadtveduten findet Elger Esser vornehmlich in Frankreich und in Italien. Seine klaren, ausgewogenen Kompositionen eröffnen einen Bildraum, der die Weite und Tiefe holländischer Landschaftsbilder aus dem 17. Jahrhundert hat.
Elger Esser versteht es, die Magie eines Ortes einzufangen. Dabei spielt das Licht eine entscheidende Rolle. Der verblichen wirkende Gelbton, in den Elger Esser viele seiner stets menschenleeren Fotografien taucht, evoziert im Betrachter eine unbestimmte Sehnsucht und träumerische Erinnerungen an eigene Reisen.
Mit seiner Serie „Cap d'Antifer – Étretat“ lädt uns Elger Esser zu einem Spaziergang an der Küste der Normandie ein. In der Wissenschaftssatire "Bouvard und Pécuchet" schickt Gustave Flaubert seine beiden Helden u.a. an die Kanalküste zwischen Le Havre und Fécamp, die sich durch besonders spektakuläre Gesteinsformationen auszeichnet und schon impressionistische Maler wie Claude Monet zu Bildern anregte. Flaubert bat Guy de Maupassant, der aus dieser Gegend stammt, um Skizzen und Beschreibungen. 130 Jahre später folgte Elger Esser den Spuren von Maupassant mit seiner Kamera.
Im letzten Jahr bereiste Elger Esser die Toskana mit einer Oldtimer-Limousine. Wie ein Relikt vergangener Tage ziert sie seine Aufnahmen und lässt wehmütig an die Zeiten denken, in denen diese Kulturlandschaft entdeckt wurde und noch nicht von Touristenbussen verunstaltet wurde.
Die neuesten Arbeiten von Elger Esser sind durch die breite Palette an Grüntönen und die verschiedenartigen Strukturen der Waldlandschaft entlang der Loire in Frankreich inspiriert.