Archiv exhibition
Übersicht
Jānis Avotiņš Arbeiten zeigen sublime Szenerien vereinzelter Passanten vor Architekturkulissen wie auch Gruppierungen von Menschen, die an Berichterstattung politisch-gesellschaftlicher Ereignisse in historischen Zeitungen denken lassen. Kombiniert wird dieser Werkzyklus mit Malereien von sich in tänzerischen Posen befindenden Figuren. Avotiņš ist bekannt für seine diffusen und geheimnisvollen Gemälde von menschlichen Gestalten in undifferenzierten Räumen. Die zarten Erscheinungen seiner Figuren lassen eine ephemere Wirklichkeit erahnen. Schleierartig-nebulöse Farbgebung taucht die Motive in eine unzugänglich Stille, zugleich aber zeugen die Figuren von einer eindringlichen Präsenz. Gerade durch das Herauslösen aus einem Kontext und durch Metaphern von Auslassung und Leere reflektiert Avotinš u.a. die Mechanismen von kulturellen Symbolsystemen, Kollektivsymboliken oder Ideologien: Die Figuren ohne Umgebungseinbettung und somit zuordenbare Milieus oder Funktionen sind auf sich alleine zurückgeworfen. Avotiņš' künstlerische Praxis reflektiert somit stets subjetive und objektive Wirklichkeitskonstruktionen sowie die Auflösung und Transformation von gesellschaftlichen Strukturen und Wahrheiten.
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